Die steinerne Schlange (Iny Lorentz)
Erschienen:
Oktober 2015
Seitenzahl: 640
Verlag: Droemer Knaur
Hardcover: 19,90€
ISBN: 978-3-426-65351-7
Hinter dem Namen Iny Lorentz
verbirgt sich ein Münchner Autorenoaar, dessen erster historischer Roman „Die
Kastratin“ die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit „Die Wanderhure“ erreichte Iny
Lorentz ein Millionenpublikum. Ihre Romane wurden in zahlreiche Länder
verkauft.
Die steinerne Schlange
Im Jahr 213 n. Chr. kämpft eine
junge Frau, Gerhild, für ihr Recht. Als der römische Statthalter Quintus
Severus Silvanus in ihr Dorf kommt, welches von ihrem Bruder angeführt wird und
die mutige junge Frau als Geliebte verlangt, kann sie kaum fassen, dass ihr
Bruder unter einigen Bedingungen einwilligt. Diese wollen es sich mit dem
römischen einflussreichen Mann nicht verscherzen und hoffen auf dessen
Wohlwollen. Doch Gerhild kann es nicht glauben und will ihr Schicksal nicht
einfach hinnehmen. Sie verlangt von dem Römer sein kämpferisches Talent in
einem Zweikampf zu beweisen und zwar gegen sie selbst. Dann passiert das
Unfassbare: Gerhild gewinnt. Doch Quintus Severus Silvanus wäre nicht er
selbst, wenn er diese Schmach auf sich sitzen lassen würde und sinnt auf Rache.
Rache, die für Gerhild selbst gefährlicher wird, als gedacht.
Fazit
Ein interessante und ein wenig
langwieriger Roman über eine spannende Zeit in der Antike, welche von einer
mutigen jungen Frau gefüllt wird, die sich nichts befehligen lassen will.
Gerhild ist die unumstrittene Heldin der „Steinernen Schlange“ von Iny Lorentz,
welche mir von Beginn an sympathisch ist. Mit viel Mut und Durchsetzungsvermögen
schafft es die junge Frau sich Gehör zu verschaffen, als sie den aufgeblasenen
und von sich überzeugten Römer Quintus in einem Zweikampf besiegt. Damit hatte
keiner gerechnet, vor allem nicht Quintus selbst. Er wird als unsympathischer,
typisch römischer Statthalter vorgestellt, welcher mich nicht überzeugen
konnte. Doch natürlich kann er die Schmach der Niederlage nicht auf sich sitzen
lassen und schwört Rache.
Der Schreib- und Erzählstil des
Autorenpaares ist ansprechend und zu Beginn auch sehr ansprechend. Ich kam gut
in die Geschichte hinein und konnte mich gleich mit der Hauptprotagonistin
identifizieren. An einigen Stellen, gerade zur Mitte des relativ dicken Romans, verliert die Geschichte ein wenig an Spannung. Es gibt
unzählige Situationen, in welcher Gerhild mir sogar ein wenig auf die Nerven
ging. Trotzdem schaffen die beiden Autoren es, den Roman wieder an Fahrt
gewinnen zu lassen. Durch viele Höhen und Tiefen begleitet der Leser Gerhild,
welche einige Spannungsschwankungen wieder ausgleichen.
Alles in allem ein spannender
Roman, welcher die interessante wie grausame Zeit der Römer und Germanen dramatisch
darstellt und vor allem eine junge Frau in den Mittelpunkt rückt.


